Der Euribor (Euro Interbank Offered Rate) ist der durchschnittliche Zinssatz, zu dem viele in Europa beheimatete Banken sich gegenseitig Geld leihen. Es gibt ihn seit 30.12.1998 und er trägt aufgrund seiner systemischen Bedeutung wesentlich zur Finanzstabilität bei.
Basierend auf so weit wie möglich tatsächlich ausgeführten Transaktionen, werden Daten von 18 repräsentativen Banken, den „Panel-Banken“, zur Bildung des Euriborsatzes herangezogen.
Die teilnehmenden Banken sind:
Die Methodik der Berechnung besteht aus einem dreistufigen Ansatz, der die Zweckdienlichkeit und Konformität mit den Regeln der EU gewährleistet. Das European Money Markets Institute führt regelmäßige Prüfungen der Vorgaben durch und identifiziert gegebenenfalls Potenzial für Neukalibrierungen. Detaillierte Prüfungsunterlagen und eine Whistleblowing-Möglichkeit sind auf der Homepage des Institutes für die Öffentlichkeit eingerichtet. Werktags um 11 Uhr (MEZ) wird der Euribor gebildet und veröffentlicht.
Es gibt Euribor Werte für fünf verschiedene Laufzeiten: 1 Woche, 1 Monat, 3 Monate, 6 Monate und 12 Monate. Als Referenzzinssatz (Indikator) fungiert der Euribor auch für verschiedene andere verzinste Produkte wie Zinsfutures, Zinsswaps, Sparkonten und Hypotheken. Zur Bildung variabler Zinssätze von Bankkrediten werden oft Euriborwerte als Referenz genommen, zu denen noch ein bankenüblicher Aufschlag addiert wird. Daher achten sowohl Finanzmarktspezialisten als auch Private genau auf seine Entwicklung.
Im April 2015 wurde der Euribor erstmals negativ und kam erst wieder am 14.07.2022 in den positiven Bereich (0,002 %).
Aktuelle Werte mit Grafiken sind zu finden auf:
https://www.euribor-rates.eu/de/aktuelle-euribor-werte/
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